Eines der effektivsten Mittel die Rauchquoten zu verringern, ist es, junge Menschen vor dem Einstieg in die Nikotinsucht zu bewahren. Deshalb muss der Tabakprävention ein ganz besonderer Stellenwert zukommen und entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Deutschland investiert auch in diesem Bereich viel zu wenig und verzichtet seit langer Zeit auf massenmediale Kampagnen, die vor dem Tabakkonsum warnen und sich speziell an junge Menschen richten. Heranwachsende schutzlos den Fängen der Tabakindustrie zu überlassen und ihnen damit das Recht auf Information, körperliche Unversehrtheit und Gesundheit zu verwehren, bedeutet ein fundamentales Versagen der deutschen Tabakpolitik.
Tabakprävention
Junge Menschen müssen vor einer oft lebenslangen Nikotinsucht geschützt werden!
Ziele & Forderungen für die Tabakprävention
Schulische Aufklärung
Jugendliche in der Pubertät sind besonders gefährdet mit dem Rauchen zu beginnen. Deshalb muss hier frühzeitig mithilfe von regelmäßigen Aufklärungsveranstaltungen an den Schulen interveniert werden.
Massenmediale Kampagnen
Tabak ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Davor muss im öffentlichen Raum und in den Medien regelmäßig gewarnt und Aufklärung betreiben werden.
Umfassendes Werbe- & Sponsoringverbot
Das bisherige Tabakwerbeverbot geht nicht annähernd weit genug, da es zahlreiche Ausnahmen enthält. Diese müssen dringend gestrichen werden. Zudem müssen versteckte Formen der Werbung und Internetwerbung stärker berücksichtigt werden.
Konsequenter Jugendschutz
Der Verkauf von Tabakprodukten an Jugendliche muss stärker sanktioniert und kontrolliert werden.
Rauchstopp & Nikotinentzug
Über die Hälfte aller Raucher*innen möchte aufhören. Dabei sollten wir sie aktiv unterstützen!
Nikotinabhängigkeit, insbesondere bei Zigaretten, ist eine der stärksten substanzbezogenen Suchterkrankungen überhaupt. Viele Expert*innen vergleichen sie mit der Abhängigkeit von Opiaten oder Kokain. Über die Hälfte aller Raucher*innen möchte mit dem Rauchen aufhören. Dies ist machbar aber schwierig und genau deshalb braucht es hier eine niederschwellige und effektive Unterstützung durch den Staat und die Gesundheitseinrichtungen.
Ziele & Forderungen für den Rauchstopp
Kostenlose Therapieangebote
Die Kosten einer Therapie zum Rauchstopp/Nikotinentzug sollten von den Krankenkassen übernommen werden. Diese Angebote müssen gut kommuniziert und niederschwellig organisiert werden.
Stärkere Einbindung des Gesundheitssektors
Raucher*innen sollte beim Arztbesuch oder in der Apotheke aktiv auf die Risiken Ihres Tabakkonsums angesprochen und Angebote zum Rauchstopp/Niktotinentzug unterbreitet werden.
Risikogruppen adressieren
Gesellschaftliche Gruppen, die stärker vom Rauchen betroffen sind, wie z.B. finanziell Schwächere oder bildungsfernere Milieus, müssen mithilfe geeigneter Konzepte gezielt angesprochen werden.
Rauchfreie öffentliche Orte
Rauchverbote an öffentlichen Orten helfen ehemaligen Raucher*innen vor Rückfällen und flankieren auf diese Weise andere Maßnahmen zum Rauchstopp.